Ein Moskauer Gericht hat am Mittwoch die gegen den Journalisten und Roskosmos-Berater Iwan Safronow verhängte 22-jährige Haftstrafe wegen Hochverrats bestätigt und den Einspruch seiner Anwälte zurückgewiesen.
«Das Urteil des Moskauer Stadtgerichts bleibt unverändert, die Berufung wird nicht zugelassen», teilte das Gericht laut Gerichtsdokumenten mit, die von der Nachrichtenagentur TASS gemeldet wurden.
Das Urteil ist somit rechtskräftig und kann so bald wie möglich vollstreckt werden, was die Überstellung des Verurteilten zur Verbüßung seiner Strafe zur Folge hätte, die nach einer Sitzung hinter verschlossenen Türen beschlossen wird.
Die Verurteilung von Safronow ist eine der strengsten in der modernen russischen Geschichte und fällt unter den Artikel «Staatsverrat» des Strafgesetzbuches des Landes.
Der Journalist wurde im Juli 2020 verhaftet und beschuldigt, geheime Daten an einen der NATO-Geheimdienste weitergegeben zu haben. Bevor er bei Roscosmos angestellt wurde, arbeitete er für die Zeitungen ‘Kommersant’ und ‘Wedomosti’, wo er über militärische und raumfahrtbezogene Themen schrieb.
Die Staatsanwaltschaft behauptet, Safronov habe seit 2012 mit den tschechischen Geheimdiensten zusammengearbeitet, über die er den Vereinigten Staaten Informationen über die militärische und technische Zusammenarbeit des Landes geliefert haben soll.
In der Folge wurde er beschuldigt, Informationen über russische Militäraktivitäten an einen russisch-deutschen Politikwissenschaftler mit doppelter Staatsangehörigkeit weitergegeben zu haben, der seinerseits die Daten an den deutschen Geheimdienst weitergegeben haben soll. Safronov selbst beharrt jedoch auf seiner Unschuld und weist alle Anschuldigungen gegen ihn zurück.