Ein Moskauer Gericht ordnete am Mittwoch auf Antrag des russischen Justizministeriums die Liquidation der Helsinki-Gruppe an, die als älteste russische Menschenrechts-NGO gilt.
Die Regierung behauptet in der Klage, dass die Behörden bei einer Inspektion im November 2022 Unregelmäßigkeiten festgestellt hätten, z. B. dass Mitarbeiter der Helsinki-Gruppe Tätigkeiten außerhalb Moskaus ausübten, wozu sie theoretisch nicht berechtigt sind.
Die Organisation beantragte erfolglos die Abweisung dieser Klagen und machte im Laufe des Verfahrens ihre wichtige Arbeit seit ihrer Gründung im Jahr 1976 geltend. Für Präsident Valeri Borschtschew sind die Anschuldigungen der Regierung «absurd», nicht zuletzt weil «Menschenrechte über das Territorium hinausgehen».
Das Urteil vom Mittwoch ist nicht endgültig und die Helsinki-Gruppe könnte dagegen Berufung einlegen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet.
Die politischen Behörden Russlands haben in den letzten Jahren in Absprache mit der Justiz die Verfolgung von Organisationen, die als kritisch gelten, verschärft. Dieser Trend hat sich insbesondere nach dem Beginn der Militäroffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 verstärkt.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)